Die Revolution des Fernsehens steht an

18.01.2013 - 10:13 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Kevin Spacey gibt sich demnächst bei Netflix die Ehre
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Kevin Spacey gibt sich demnächst bei Netflix die Ehre
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Ob wir uns in einem Goldenen Fernsehzeitalter befinden oder es schon vorbei ist, wird seit Jahren debattiert. Die nächste Revolution des Serienbetriebs wartet jedenfalls schon und könnte dieses Jahr ihren Anfang nehmen.

Nein, hier wird diesmal nicht über das Kino geschrieben, obwohl die Lichtspielhäuser irgendwann in die Revolutionswirren geraten könnten. Zur Feier des neuen Jahres hat die Zukunft des Kinos mit Freitag nicht nur einen neuen Sendeplatz. Je nach Themenlage wird sie um den Fernsehbereich erweitert, um euch abwechslungsreiche, innovative und im Idealfall auch Dinosaurier-haltige Trends aufzuschlüsseln. Da der Jahresrückblick 2013 etwas düster ausgefallen ist, geht es diesmal optimistisch zur Sache. Dem amerikanischen Serienbetrieb steht eine Revolution bevor und in den kommenden Monaten wird sich zeigen, ob diese Früchte trägt oder in ihren Anfängen verdorrt. Neben grundlegenden Umwälzungen im System wartet auf uns Konsumenten womöglich eine noch größere Vielfalt an Qualitätsserien zum Bewundern, Verteufeln, Diskutieren und natürlich Bewerten.

Je nachdem, wem wir Glauben schenken, durften sich Zuschauer verschiedenster Generationen über ihr ganz eigenes Goldenes Fernsehzeitalter freuen. In den USA gelten beispielsweise die Anfangsjahre des Mediums als gülden. Aber auch die 80er und 90er werden dank innovativer Serien wie Polizeirevier Hill Street und Emergency Room – Die Notaufnahme als Zweites Goldenes Zeitalter im amerikanischen Fernsehbetrieb bezeichnet. Oz – Hölle hinter Gittern, die erste eigenproduzierte, einstündige Dramaserie des Premium Cable-Anbieters HBO, läutete schließlich eine neue Ära ein, von der, ob goldig oder eher platinfarben, wir noch heute zehren. Dominierten vorher die großen Networks (NBC, CBS, ABC und FOX) die Produktion von Serien, stiegen nun die zahlpflichtigen Kabelanbieter ins Geschäft ein. Auf HBO (Die Sopranos, Deadwood, The Wire) folgte Showtime (Dexter, Homeland) und mit ihnen neue Chancen der Serienproduktion. Freizügiger, gewalttätiger, dichter erzählt und vor allem mit einer geringeren Episodenanzahl versehen, konnten die Shows der Pay-TV-Kanäle neue Zielgruppen abgreifen und gleichzeitig die Serien-Dramaturgie modernisieren.

In den vergangenen Jahren machten es sich die günstigeren Basic-Cable-Anbieter wie FX (The Shield – Gesetz der Gewalt, Sons of Anarchy) und AMC (Breaking Bad, Mad Men) auf dem Markt ebenfalls gemütlich. Wenn die Herbstsaison 2012 nun eines bewiesen hat, dann dass die Dominanz der Networks nicht nur hinsichtlich der Qualität ins Wanken gerät, sondern auch bei den die Einschaltquoten. Die Zombies aus der AMC-Serie The Walking Dead überholten in ihrer dritten Staffel erstmals die Konkurrenz der Networks. In der so wichtigen werberlevanten Zielgruppe zwischen 18 und 49 Jahren erreichten sie durchschnittlich 5,3 Millionen Zuschauer und insgesamt um die zehn Millionen. Dabei besitzen die Networks dank der landesweiten Abdeckung einen klaren Vorteil.

2013 wartet mit Netflix ein weiterer Konkurrent auf seinen Einsatz. Erstmals präsentiert der Streaming-Gigant eigenproduzierte Serien, deren Aufwand es problemlos mit HBO und Konsorten aufnehmen kann. Gleichzeitig sind sich zumindest ein paar Networks der Gefahr bewusst und gehen neue Wege, um dem Quotenaufstieg der Kabeldienste Einhalt zu gebieten.

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