Der Goldene Kompass ist an allem schuld. Der Film, mit dem satten Budget von 180 Millionen Dollar, brach New Line Cinema das Genick. In den USA spielte er gerade mal 70 Millionen ein. Die Unabhängigkeit ging dahin und nun firmiert eines der größten Independent-Studios unter dem Siegel von Warner Bros., Mitarbeiter werden entlassen, Filmprojekte verschwinden in den Schubladen und die Kreativität wird eingedampft. Ein Schuldiger ist auch schon gefunden: Die Produzentin des Films Deborah Forte macht das schlechte Marketing für das miese Abschneiden im Inlandsmarkt verantwortlich.
Mehr: Der Goldene Kompass - BBC bestellt Serie des Fantasy-Romans
Aber Der Goldene Kompass läuft immer besser. Immerhin gab es einen Oscar für die Besten Special Effects. Außerdem wurde Kasse gemacht: Weltweit hat es der Film bereits auf 337 Millionen Dollar gebracht und die DVD-Auswertung steht noch aus. Das freut jetzt besonders die neuen Verantwortlichen und so sollen nun doch Teil 2 und 3 der Bestseller-Sage – “Das magische Messer” und “Das Bernstein-Teleskop” – verfilmt werden. Das dürfte augenblicklich auch nicht mehr so teuer werden, denn die Sets und Special-Entwicklungen wie der Panzerbär oder die Luftschiffe sind ja schon da. Nur werden die Geschichten um Lyra und ihre Freunde, die die Welt vor religiösem Wahn retten müssen, immer komplexer. Da bleibt abzuwarten, wie die Kirchenkritik der Bücher in der verfilmten Fantasy-Serie ausfallen wird.