Das starke Geschlecht zeigt mal wieder seine unsichere Seite: In Männerherzen kämpfen fünf Berliner um Liebesglück und maskuline Identität. Verknüpft werden die Episoden rund um Musikproduzent Jerome (Til Schweiger), Choleriker Roland (Wotan Wilke Möhring), Praktikant Philip (Maxim Mehmet), Werber Niklas (Florian David Fitz) und den Verwaltungsbeamten Günther (Christian Ulmen) im Sammelbecken des modernen Männlichkeitskultes: dem Fitnessstudio. Mit Jana Pallaske und Nadja Uhl sind in Männerherzen auch zwei starke Frauen mit von der Partie.
Hier ist der Trailer zu Männerherzen
Kathrin Häger vom Filmdienst ist vom “deutschen Humor-Blockbuster” nicht angetan: “Til Schweiger schweigt, Christian Ulmen labert und Wotan Wilke Möhring rastet aus – jeder darf bei Simon Verhoeven das machen, was er am besten kann, mehr oder weniger Testosteron versprühen. Dennoch will der Funke nicht überspringen. Das Prinzip Publikumsmagnet mag die Zuschauer ins Kino ziehen, strahlt dafür aber wenig Charme aus. Witz oder Gefühl: Für eine der beiden Richtungen hätte man sich entscheiden müssen. Wenn eine Beziehungskomödie derart selbstbewusst mit ihren Erfolgsgaranten auf zwei Beinen jongliert, statt Herz und Verstand in ihre Episoden- und Problemstruktur fließen zu lassen, verkommt alles zur aussageschwachen Wohlgefälligkeit.”
Jan Schulz-Ojala vom Tagesspiegel":http://www.tagesspiegel.de/kultur/kino/Maennerherzen%3Bart137,2917347 sieht starke Parallelen zwischen Männerherzen und den deutschen Beziehungskomödien der 1980er und 1990er Jahre: “Was einst den Charme des Genres ausmachte, seine pointierte Typen- und Situationskomik, gerät hier zur Materialschlacht, von der umständlichen Exposition bis zu verödenden Nebenhandlungssträngen, die dann umso torschlusspanischer ins allgemeine Tralala eingebunden werden. Lichtblick des Films ist ausgerechnet die einzige Figur, die solo bleibt: Justus von Dohnányi spielt einen schwulen, in komischer Würde alternden Schlagerstar – und seine köstlichen Mini-Auftritte erzählen mehr über das so selbstmitleidige wie pathetische Wesen des Mannes als alle anderen kraftmeierischen Arrangements zusammen.”
Einen “heiteren Episodenfilm” dagegen sah Philipp Bühler von der Berliner Zeitung, dennoch fällt sein Urteil zwiespältig aus: “Die verwirrende Tatsache ist, dass dieses schlimme Harmoniegesülze im einzelnen todkomisch ausfällt. Sicher, Simon Verhoeven s All-Star-Besetzung kann die Episodenstruktur nicht durchbrechen [..]. Aber Simon Verhoeven s stimmigem Drehbuch folgend geht diese Besetzung wirklich an die Grenzen.” Der Kritiker lobt die schauspielerischen Leistungen von Til Schweiger, Christian Ulmen und insbesondere Justus von Dohnányi, der als “als schwuler Schlagersänger in einer echten Borderline-Performance” brilliere.
Männerherzen von Simon Verhoeven läuft seit dem 8. Oktober 2009 in den deutschen Kinos. Wenn Euch der Film nicht interessieren sollte, dann schaut doch in unser Kinoprogramm. Vielleicht gibt es etwas anderes im Kino Eurer Nähe.