Christopher Nolan hat kein Interesse an Streaming-Ambitionen der Studios

30.03.2017 - 10:40 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Christopher NolanWarner Bros.
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Hollywood-Studios zerbrechen sich den Kopf darüber, wie sie ihre Kinofilme an den Streaming-Markt anpassen können. Christopher Nolan interessiert das überhaupt nicht.

Seit einiger Zeit schon setzen sich die großen Hollywoodstudios mit der Frage auseinander, wie sie ihr Veröffentlichungsmodell von Kinofilmen anpassen können, um den an Streaming-Diensten orientierten Bedürfnissen der Zuschauer entgegenzukommen. Dabei geht es vor allem darum, den Zeitraum zwischen Kino- und Heimkino-Premiere zu verkürzen, teilweise radikal: Wie wir berichteten, befinden sich sechs der sieben großen Studios mit den US-Kinobetreibern AMC und Regal bereits in Verhandlungen, Kinofilme zehn bis 45 Tage nach Premiere zum Streamen bereitzustellen - gegen einen Preis von 30 bis 50 US-Dollar. Während der aktuellen Cinema-Con in Las Vegas blieb es erstaunlich ruhig um das sensible Thema, bis Sue Kroll, Marketing-Chefin bei Warner Bros., in einer Rede auf die Streaming-Ideen zu sprechen kam:

Der Geschmack der Konsumenten ändert sich, und das ändert die Art, wie wir Geschäfte machen. Unsere Kunden sagen uns, dass sie mehr Auswahl dabei haben wollen, wo und wie sie unsere Inhalte konsumieren. Und wo Nachfrage ist, da wird jemand kommen und die Lücke schließen. Wir müssen innovativ sein.

Es wurde jedoch schnell klar, dass nicht alle mit dem Enthusiasmus von Sue Kroll konform gehen. Christopher Nolan betrat direkt nach ihr die Bühne, um seinen neuen Warner-Film Dunkirk zu präsentieren und machte von vornherein klar: "Ich bin nur an Gesprächen über eine einzige Plattform interessiert, und das ist die der Kinovorführung", gefolgt von einem Applaus der anwesenden Kinobetreiber. Christopher Nolan gehört neben Martin Scorsese und Quentin Tarantino zu den prominentesten Verfechtern eines klassischen Umgangs mit Film, sowohl was das Material als auch die Vorführungen angeht. Auch Dunkirk wird unter anderem auf 35mm und 70mm in den Kinos zu sehen sein.

Es ist ein schwieriges Thema, dem sich auch die Studios offenbar ungern stellen - Sony, Universal und Paramount ließen es in ihren Ansprachen auf der Cinema-Con völlig aus, obwohl sie, ebenso wie 20th Century Fox und Warner Bros., in Verhandlungen um mögliche Streaming-Angebote von Kinofilmen stehen. Lediglich Disney soll laut der L.A. Times  keinerlei Interesse an einer Umstellung der Filmdistribution haben.

Was haltet ihr vom baldigen Streamen aktueller Kinofilme?

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