Zum Anfang des laufenden Monats veröffentlichte Netflix die 3. Staffel seiner Serie Narcos über das kolumbianische Drogenkartell. Auf die gute Nachricht folgte einige Tage später eine erschütternde: Wie auch wir berichteten, wurde der Location Scout der Serie Carlos Muñoz Portal während seiner Arbeit erschossen. Er war in Vorbereitung auf die 4. Staffel unterwegs, um neue Drehorte zu finden und wurde schließlich nahe der Grenze zum gefährlichen Bundesstaat Hidalgo tot in seinem Auto aufgefunden.
Nun meldete sich ein alter Bekannter zu Wort, der schon einmal mit Netflix und der Narcos-Serie aneinandergeriet. Roberto de Jesús Escobar Gaviria, seines Zeichens Bruder des berüchtigten Drogenbarons Pablo Escobar und langzeitiger Buchhalter und Auftragskiller des Medellín-Kartells, wirft dem Streaming-Anbieter Unverantwortlichkeit im Bezug auf die Produktion von Narcos vor. Variety zitierte den CEO von Roberto de Jesús Escobars Firma Escobar Inc. Olof K. Gustafsson. Seinen Worten nach sei es "offensichtlich nicht sicher, Serien über Drogenlords zu filmen. [...] Menschen sterben", ergänzte er und führte anschließend weiter aus:
Wir haben versucht, Netflix zu kontaktieren, nachdem die Nachricht von Carlos Muñoz Portal vergangene Woche umging, um mit ihnen über ihre Sicherheitsprobleme zu sprechen. Es gab keine Rückmeldung. Ich denke, es ist wichtig, dass sie sich bald darum kümmern.
Es ist nicht das erste Mal, dass Roberto de Jesús Escobar und Netflix zusammen Schlagzeilen machen. Erst im vergangenen Jahr forderte das Ex-Kartellmitglied eine Milliarde Dollar von Netflix, da sie seine Geschichte in der Serie Narcos verarbeiten und diese dazu noch mit Unwahrheiten anreichern. Er schlug recht aggressiv vor, ab der 2. Staffel das Material zu prüfen, bevor es veröffentlicht wird. Wie sich der Todesfall auf die Produktion von Narcos' 4. Staffel auswirkt, bleibt abzuwarten. Der Location Scout Carlos Muñoz Portal war neben der Serie ebenfalls für die Kartell-Thriller Sicario und den kommenden Soldado verantwortlich.
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