BoJack Horseman - Allein dafür lohnt sich Netflix

23.09.2017 - 08:50 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
I want to be an architect...Netflix / moviepilot
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Womit solltet ihr bei Netflix anfangen? Vielleicht mit einer Zeichentrickserie, die ganz harmlos und lustig daher kommt - und euch dann mit tiefgründigen Figuren, erstklassigen Drehbüchern und dem ein oder anderen Wow-Moment umhaut: BoJack Horseman!

Jeden Samstag präsentieren wir euch einen Kommentar, der sich für euch durch die kleinsten Geheimkinos, die hintersten Ecken der Streaminganbieter, die verstecktesten Nachtprogramme oder die tiefsten Grabbelkisten der B-Movies gewühlt hat - oder euch eine Perle aus dem Einheitsbrei des Mainstreams pickt und euch dran erinnert, warum mitunter der Hype total gerechtfertig ist. Wenn ihr einen Kommentar entdeckt, der euch aus der Seele spricht, von den Socken haut oder einfach nur ganz schön großartig ist: Sagt uns Bescheid und schickt ihn ins Rennen um den Kommentar der Woche!

Der Kommentar der Woche
Willkommen in Hollywoo! Dem Ort an dem Träume wahr werden, auch 90er-Jahre-Sitcom-Stars eine zweite Chance bekommen und Pferde falsche Entscheidungen treffen! Unser Tourguide Trouble nimmt uns mit in die Welt von BoJack Horseman! Lasst euch überzeugen, warum eine der besten Streamingserien überhaupt eben nichts mit dem Weißen Haus, Crystal Meth (okay, doch schon ein bisschen) oder Drachen zu tun hat. Und wenn ihr denkt, dieses Pferd lahmt und ist auf dem Weg in die Leimfabrik: Denkste, erst vorgestern erhielt Bojack die Nachricht, dass seine Serie um eine 5. Staffel verlängert wurde!

BoJack Horseman war so ziemlich das Erste, was ich auf Netflix ganz aufgeregt angesehen habe. Schon davor habe ich so gut wie nur Positives über die Serie gehört, und die Grundprämisse interessierte mich beim groben Überfliegen einer Zusammenfassung auch sehr.

BoJack ist für mich tatsächlich so toll, wie ich erwartet habe. Woran liegt das nur?

Zum einen an dem bissigen, schwarzen Humor, den die Serie in jeder Folge an den Tag legt.
Von den Gags her erinnert das Ganze dabei ein wenig an eine Mischung aus Family Guy und Two and a Half Men, abgerundet mit charismatischen Charakteren, wie wir sie wohl eher aus Serien wie Scrubs - Die Anfänger lieben gelernt haben.
Die Story ist recht einfach, aber effektiv und hat doch auch ihre Höhen und Tiefen, womit sie sich inhaltlich von der durchschnittlichen Sitcom-Ware abhebt. Generell lässt sich BoJack für mich jedoch nicht einem Genre zuordnen, dazu variiert das Format zu sehr zwischen Humor und Drama.
Vom Feeling her erinnert das Ganze manchmal sogar ein wenig an How I Met Your Mother, nur damit man sich mal ein Bild davon machen kann, wie das Ganze auf den Zuschauer wirkt.

So gibt es auch Folgen zu bewundern, die nahezu komplett ernst sind, und die sich teils mit tiefgründigen Themen auseinandersetzen, womit sich BoJack für mich erneut deutlich von anderen Formaten abhebt.
Inhaltlich kritisiert die Serie oftmals auf recht zynische Art und Weise die Mediengesellschaft und den Kontrast zwischen wahrer Kunst und Famegeilheit. Das Ganze wird in einem derartig hohem Tempo erzählt, dass man es einfach nur auf sich wirken lassen kann, und man trotzdem das Gefühl hat, dass man etwas Seichtes schaut, womit man sich am Nachmittag gut entspannen kann.

BoJack ist also eine Serie, die mit recht tiefgründigen Aspekten daherkommt, sich aber ähnlich wie Family Guy oder South Park als komplett stumpf tarnt.

Insgesamt betrachtet bin ich sehr froh, die Serie endlich sichten zu können, allein dafür hat sich Netflix gelohnt und ich bin jetzt einfach mal auf die nächste Staffel gespannt.

Den Originalkommentar findet ihr hier.

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