Black America - Amazon produziert eigene alternative US-Geschichtsserie

02.08.2017 - 15:00 Uhr
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Nach der Kontroverse um HBOs Confederate kündigt Amazon eine eigene Serie an, die sich mit einem alternativen Verlauf der US-Geschichte beschäftigt. In Black America gründen die aus der Sklaverei befreiten Amerikaner einen eigenen Staat.

Als die beiden Game of Thrones-Showrunner David Benioff und D.B. Weiss ihre neue HBO-Serie ankündigten, mussten sie viel Kritik einstecken. Confederate soll in einer alternativen Realität spielen, in der die US-Südstaaten den Bürgerkrieg gewonnen haben und die Sklaverei nie abgeschafft wurde. Kritisiert wurde unter anderem, dass hier zwei weiße Showrunner "Sklaverei-Fan-Fiction" drehen wollten und damit tatsächlich sehr lebhafte Fantasien US-amerikanischer White Supremacists stimulierten. Als Reaktion auf das umstrittene Projekt meldeten sich nun William Packer (Straight Outta Compton) und Aaron McGruder (Black Jesus) zu Wort, die mit Black America für Amazon schon länger eine ähnliche Serie schreiben – das Thema allerdings von der anderen Seite aufziehen.

In Black America geht es ebenfalls um alternative Geschichtsschreibung. Laut Deadline  folgt die Handlung aber der Befreiung der Sklaven und dem eigenen Staat, den sie als Reparationsleistung auf dem Gebiet von Louisiana, Mississippi und Alabama gründen. New Colonia auf der einen und die Vereinigten Staaten auf der anderen Seite haben in den darauffolgenden Jahrzehnten eine angespannte, oft gewalttätige Beziehung. Die Serie setzt nach 20 Jahren des Friedens zwischen den USA und New Colonia ein, als aus dem kleinen Staat eine reiche Industrienation geworden ist und es mit den USA bergab geht.

Black America ist laut William Packer schon ziemlich weit. Aaron McGruder würde gerade am Drehbuch sitzen. Wegen der Kontroverse um Confederate hätten beide entschieden, zu verraten, woran sie seit Langem arbeiten. Packer sagte gegenüber Deadline:

Wir hatten das Gefühl, dass es das Publikum und die Kreativbranche mitbekommen sollte, dass es ein Projekt gibt, das [vor Confederate] existierte, und wir schon ziemlich weit damit sind.

Die einstündige Dramaserie stellt die Frage, die sich viele Afroamerikaner schon immer stellen: Was wäre, wenn Reparationen geleistet worden wären? Packer führt weiter aus:

Als Filmemacher bietet die Tatsache, dass etwas so oft in verschiedenen Bevölkerungsschichten diskutiert wurde, aber meines Wissens nach nie wirklich in Film oder Fernsehen umgesetzt wurde, eine enorme Gelegenheit, in die Geschichte einzutauchen und es richtig zu machen.

Black America wird sich intensiv mit den Fehlern beschäftigen, die die USA in den letzten Jahrhunderten gemacht haben, und die Möglichkeiten einer besseren Zukunft diskutieren. Die Serie wird exklusiv für Amazon Prime produziert.

Was haltet ihr von Black America?

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