Bilanzen und Rückblicke

29.12.2007 - 09:54 Uhr
Pans Labyrinth
Senator
Pans Labyrinth
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Bilanzen über Bilanzen gibt es allerorten zu lesen. Was war gut, was war schlecht im Kinojahr 2007? Einen Überlick liefern wir in unserem letzten Filmspot des Jahres.

Fortsetzungsmanie
Auch wir haben es schon desöfteren diagnostiziert: Hollywood leidet unter der Sequelitis. Fortsetzungen aller Art wurden 2007 in den Kinos geboten. Shrek der Dritte, Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt, Das Bourne Ultimatum, Rocky Balboa, Ocean’s Thirteen. Unter den zehn besucherstärksten Filmen des Jahres finden sich sechs Fortsetzungen – von Kreativität und überschäumender Phantasie ist also nicht viel zu spüren in der größten Filmmetropole der Welt. Finanzielle Sicherheit geht vor und so setzen die großen Studios auf Wiederholungen und Serien. Das wird sich wohl auch im nächsten Jahr nicht ändern, denn es sind bereits einige weitere Fortsetzungs-Großproduktionen in Sicht.

Die Besten Filme
Wie in allen Jahresrückblicken werden aber auch die wichtigsten Filme des Jahres benannt, unabhängig von Besucherrekorden oder Preisverleihungen. So wurde Das Bourne Ultimatum mit seiner fast feierlichen Reduktion auf das Wesentliche des Genres als bester Actionfilm des Jahres gefeiert. Die Liste sehenswerter Filme des Kinojahres 2007 ist gar nicht so kurz, nur strömten die Besucher nicht. Der deutsche Film Yella gehört zu den absolut faszinierenden Streifen des Jahres – ein interessantes Werk von Christian Petzold. Wunderbare Schauspielerfilme gab es zu sehen wie etwa Die Queen mit der göttlichen Helen Mirren. Zum besten fantastischen Fantasy-Film des Jahres muss Pans Labyrinth gekürt werden, und von dem Regisseur Guillermo del Toro erwarten wir noch viel mehr. In den weniger großen Filmen zeigt sich dann doch die Größe des Kinojahres 2007.

Die Besucher
Aber diese kleineren Filme haben leider die Besucher nicht zum Kauf einer Kinokarte animieren können. Keiner von ihnen schaffte es über die Millionengrenze. Schade und eine unsägliche Zirkulation: Je weniger Besucher die anspruchsvolleren Filme erhalten, desto mehr werden sich die Produktionsfirmen auf die Blockbuster stürzen, um damit den großen Reibach zu machen. Hanns-Georg Rodek von der Welt findet ein schönes Bild für diesen Kreislauf: “Es ist ein bisschen wie im Lebensmittelhandel: Alle beschweren sich, dass die Tante Emmas sterben und nur die Supermärkte übrig bleiben. Warum laufen dann aber alle in den x-ten Superman Returns und ignorieren einen Film wie Emmas Glück ?”

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Welt, Spiegel, Berliner Morgenpost, Stern, Die Süddeutsche Zeitung.

Sacha Baron Cohen will nicht mehr Borat und Ali G. sein.
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