Beste Regisseure aller Zeiten - Platz 10: David Fincher

22.05.2017 - 08:50 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Beste Regisseure aller Zeiten - Platz 10: David Fincher
20th Century Fox
Beste Regisseure aller Zeiten - Platz 10: David Fincher
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Nach 240 Regisseuren sind wir nun bei der Top 10 der besten Regisseure der moviepilot-Community angelangt. Niemand Geringeres als der kreative Kopf hinter Filmen wie Fight Club, Sieben und zuletzt Gone Girl belegt diesen Platz: David Fincher.

In den vergangenen Wochen konntet ihr mit Spannung die Aufschlüsselung eurer Top 250 der besten Regisseure verfolgen. Nun sind wir in der heißen Phase angelangt und nähern uns den ersten zehn Plätzen. Auf Rang zehn befindet sich niemand Geringeres als David Fincher, der bis dato zehn Filme auf die große Leinwand gebracht hat. Somit mag er zwar nicht der produktivste Regisseur in der Liste sein, dafür überzeugt er mit einer hohen Dichte an Qualität. Fight Club und Sieben zählen nicht nur für euch zu David Finchers besten Filmen, sie finden sich auch in unserem Filmarchiv auf den vordersten Plätzen wieder. Eine Durchschnitts-Wertung von über acht Punkten ist bei der moviepilot-Community alles anderes als selbstverständlich. Dennoch fällt der Schnitt etwas, wenn wir uns tiefer in David Finchers Filmografie hineinbewegen.

Der schlechteste Film von David Fincher ist eurer Meinung nach Panic Room, wobei schlechtester Film in diesem Fall immer noch 6,610 Punkte im Durchschnitt bedeutet. Von schlecht kann im Fall von Panic Room also nicht wirklich die Rede sein. Dennoch fällt der Thriller mit Jodie Foster und Kristen Stewart in den Hauptrollen eindeutig unter den Fincher-Durchschnitt, der mit 7,438 Punkten sehr hoch angesiedelt ist. Woran das liegt? Vermutlich schlicht und ergreifend daran, dass Panic Room im Gegensatz zu anderen Filmen des Regisseurs weitaus herkömmlicheren und überschaubareren Mustern folgt. Die Handlung des Films spielt sich zu großen Teilen ausschließlich in einer Nacht und einem Haus, ja sogar einem Raum ab. Eine Fingerübung, ist oft mit bevormundendem Tonfall zu hören, wenn die Diskussion um Panic Room kreist.

The Social Network

In Wahrheit handelt es sich bei dieser Fingerübung allerdings um alles andere als um eine routinierte Angelegenheit. Stattdessen lassen sich in Panic Room sehr gut die Stärken von David Finchers bevorzugten Stilmitteln herauslesen. Zum Beispiel aufwendige Kamerafahrten, die selbst physische Barrieren wie Wände mit eleganter Leichtigkeit durchdringen, vom unverkennbaren Fincher-Look ganz zu schweigen. Auch thematisch reiht sich Panic Room sehr schön in sein Schaffen, geht es hier um (provozierte) Abgründe, die sich gleichermaßen im Vordergrund wie im Hintergrund des Geschehens entfalten - sehr schön in diesem Fall das Bewusstsein für die räumliche Verortung der Geschichte. Regelrecht ausufernd gestaltet sich dagegen Der seltsame Fall des Benjamin Button, der es mit seinen 6,934 Punkten auf den vorletzten Platz geschafft hat.

Basierend auf der gleichnamigen Kurzgeschichte von F. Scott Fitzgerald, packt David Fincher hier ein sich über mehrere Jahrzehnte streckendes Epos auf den Tisch und hat einen Film geschaffen, der wahrlich aus seiner Filmografie heraussticht. Was dennoch bemerkenswert ist: Mit 34.715 Bewertungen liegt Der seltsame Fall des Benjamin Button nach Fight Club und Sieben auf dem 3. Platz der am meisten bewerteten Filme von David Fincher auf moviepilot. Das erstaunt, ebenso wie die Platzierung von Alien³, die sich am anderen Spektrum der Skala befindet. Gerade einmal 9.962 moviepiloten haben David Finchers Interpretation des unheimlichen Wesens aus einer fremden Welt gesehen. Lediglich Gone Girl hat noch weniger Bewertungen zu verzeichnen, was in diesem Fall jedoch eher auf das junge Alter des Films zurückzuführen ist.

Alien³ hingegen liegt trotz populärer Franchise-Anbindung sowohl bei der Anzahl als auch der Höhe der Bewertungen weit unter dem Durchschnitt. Dabei manifestierte der Film erst so richtig, was die Alien-Reihe im Rückblick so aufregend macht: Vielfalt aufgrund der Beteiligung unterschiedlichster Regisseure mit eigener Handschrift. David Finchers Beitrag ist dabei mindestens genauso faszinierend, wie er auch als thematische Blaupause für seine späteren Filme gelten kann. Natürlich hat sich viel verändert, bis David Fincher in seiner aktuellen Schaffensphase angelangt ist, die unter anderem The Social Network, Zodiac - Die Spur des Killers und Verblendung umfasst. Euren Bewertungen zufolge ist der Unterschied aber nicht ganz so groß, denn hier reihen sich 7,065 Punkte, 7,144 Punkte und 7,359 Punkte aneinander. Mit etwas Abstand weiter vorn: The Game mit 7,740 Punkten.

Sieben

Erstaunlich ist der vordere Rang für das nervenaufreibende Psychospiel mit Michael Douglas durchaus, gehört The Game doch zu den Filmen, die beim Namen David Fincher nicht unbedingt als Erstes genannt werden. Hier erfahren wir einen David Fincher, der sich weitestgehend von ablenkenden Spielereien fernhält und die Geschichte in einem sich stetig steigernden Strudel dermaßen gekonnt auf den Punkt bringt, dass die finalen Minuten nur noch den Atem stocken lassen. Ähnliches gelingt ihm bei dem bereits erwähnten Gone Girl, der mit 7,821 Punkten euer drittliebster Fincher ist. Gleichzeitig verblüfft der Vorzug gegenüber seinen zwei heimlichen Meisterwerken, The Social Network und Zodiac, die auf den ersten Blick weniger spektakulär wirken, beim genauen Hinsehen jedoch überwältigen, da sie auf so vielen verschiedenen Ebenen auch abseits der filmischen Handlung funktionieren und mit jeder Sichtung etwas wachsen.

Ungeschlagen sind für euch dennoch Sieben und Fight Club. Während Brad Pitt und Morgan Freeman auf der Suche nach John Doe ganze 8,164 Punkte und 49.261 Bewertungen bei euch einheimsen können, schafft es Fight Club mit Leichtigkeit, diese beeindruckenden Werte noch einmal zu übertreffen. 8.547 Bewertungen und 8,394 Punkte machen die Verfilmung von Chuck Palahniuks zugrunde liegender Literaturvorlage zum besten Film von David Fincher. Während sich Sieben noch deutlicher als Fight Club im Genre-Rahmen des Thrillers bewegt, erzählen sie beide sehr viel über den Zeitgeist der 1990er Jahre und warten zum Schluss mit jeweils einer Wendung auf, die alles zuvor Geschehene auf den Kopf stellt. David Fincher inszeniert beide Filme als aufregendes Abenteuer, als wahres Erlebnis. Es fällt wirklich schwer, sich dem daraus entstehenden Sog zu entziehen. So sorgen alleine die ersten Töne von Where Is My Mind noch Jahre später für Gänsehaut.

Welcher ist euer Lieblingsfilm von David Fincher?

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