Filmjahr 2008: Batzmans schlechteste Filme 2008

30.12.2008 - 09:30 Uhr
Fli-Fla-Floppy der kleine miese Film!
Fli-Fla-Floppy der kleine miese Film!
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Welche Filme haben enttäuscht? Was hat mich 2008 wirklich genervt? Die Flop-Show!

Seien wir offen: 2008 war nicht grade das Jahr in dem für Cineasten Milch und Honig flossen. Genaugenommen war ich oft schon zufrieden, wenns das kinematographische Equivalent zu Pommes und Schnitzel gab. Oft genug wurde jedoch – um mal bei meinem Speisegleichnis zu bleiben (Memo an mich selbst: Keine Artikel mehr schreiben wenn du hungrig bist) – übelster Fertigfrass serviert, der außer einer schicken Verpackung so gar nichts zu bieten hatte.

Es geht los mit einem Film, dessen Nennung wohl nur jene überraschen dürfte, deren Humorzentrum im Alter von 12 chirurgisch entfernt wurde.

Der Love Guru Comedy interruptus Award

War Mike Myers nichtmal wirklich lustig. Hier reichten die Gags nichtmal für den Trailer. Ein Fest des Fremdschämens, grade weil ich Austin Powers – Spion in geheimer Missionarsstellung wirklich mag und für den besten Bond-Film der 90er halte.

jumper-3 ADS-Film des Jahres

Was für eine unfokussierte Scheisse. Ein Film der sänmtliche Dramaturgie in den ersten zehn Minuten über Bord wirft und sich einzig auf die hibbeligen Actionszenen fokussiert, die man sich auch schnell übergesehen hat. Anakakin Skywalker gibt den arschlochigsten Helden der Saison und selbst Billy Elliot kann das konfuse und Höhepunktslose Durcheinander nicht retten. Schlimm: Die Fortsetzung ist schon beschlossen.

8 Blickwinkel Rashomon-Ripoff-Gedenkpreis

Rashomon für Hirntote. Eine Produkt das aus seiner semi-originellen Prämisse so gar nichts macht und nebenbei wohl eine der passantenverachtensten Verfolgungsjagten der letzten Jahre bietet.

Mirrors Zweitblödestes Remake des Jahres

Kiefer Sutherland als emotional beschädigter Cop der mit bösen Wutzen aus der Spiegelwelt kämpft. Ein Film völlig ohne Logik und eigene Ideen, bei dem man wirklich jedes Bild schonmal besser gesehen hat.

Ruinen und The Happening Fleurop-Horror des Jahres!

Und wenn wir grade bei strunzeblödem Horror sind: Ruinen schießt hier wirklich den Vogel ab, denn die Mär vom schlechtgelaunten Weinlaubhaufen der eine Horde amerikanischer Doofbratzen ins Unglück lockt dürfte wohl als idiotischste Storyidee des Jahres durchgehen. Moment, stimmt gar nicht denn ein Pflanzenhorror war noch blöder: M. Night Shyamalan s Ökoheuler The Happening. Mark Wahlberg flüchtet vor Durchzug, quatscht mit Plastikblumen und ich wünsche mir die Blumen des Schreckens zurück. Es bleibt die Erkenntnis aus Der kleine Horrorladen: Don’t feed the plants!

Eagle Eye – Außer Kontrolle Hanebüchen-Award 2008

Shia LaBeouf ist Hot-Property. Spielbergs neuester Lieblingsziehsohn durfte nicht nur Indiana Jones die Show stehlen, sondern wurde auch gleich noch in diesem Tech-Paranoia-Thriller verwurstet, dessen Plot nunmal so gar keinen Sinn macht. Was beginnt wie eine halbspannende Disney-Version von The Game verwandelt sich in einen schlechten Mix aus Colossus und I, Robot. In den 60ern wäre man mit dem hanebüchenen Scheiß vielleicht noch durchgekommen, doch heute gewinnt dieses Adlerauge bei mir keinen Blumentopf mehr. Das sülzig patriotische Ende stösst obendrein noch sehr sauer auf und entlarvt alle “kritischen” Untertöne am Ende als extrem verlogen.

Untraceable Längster Antiraubkopier-Spot des Jahres

Wenn es einen Preis für den reaktionärsten Technothriller gäbe, wäre dieses Machwerk ganz sicher der Sieger. Eine extrem unangenehme und verlogene Mischung aus Folterporno, Antiraubkopiererpropaganda und Verherrlichung der Totalüberwachung. Dieser feuchte Traum aller Rechteverwalter, die Schwarzgucker am liebsten in Guantanamo sähen und ansonsten die gelebte Doppelmoral propagieren ist wohl einer der ärgerlichsten Filme des vergangenen Jahres.

2008 war aber vor allem auch ein Jahr, in dem einen alte Freunde bitter enttäuschten:

Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels – Render-Affen!

Nach dem gar nicht so schlechten Stirb langsam 4.0, der zeigte, dass man Fortsetzungen von Action-Ikonen auch einigermaßen Würdevoll über die Bühne bringen kann, nach vielen Aussagen von Spielberg und Lucas, dass sie mit Indy 4 einen ganz altmodischen Film abliefern wollten, der sich eng an den Vorgängern orientiert, war das Ergebnis dann doch ein Schlag ins Gesicht aller Fans. So nett es ist Harrison Ford noch einmal mit Schlapphut zu sehen, so ärgerlich war der Film als Ganzes. Computertricks an allen Ecken und Enden, pubertärer Kinderhumor, digitale Erdhörnchen, Affen und Käfer, kitschige Außerirdische, uninspiirierte Actionszenen und ein Indiana Jones, der neben Teeniestar Shia LaBeouf nur die zweite Geige spielte und die meiste Zeit im Weg herumstand. Nach Star Wars I-III ein weiterer Film, der die Heroen der Kindheit brutal notzüchtigte.

Akte X – Jenseits der Wahrheit Ödeste TV-Folge im Kino

Wirklich Mulder und Scully ich mag euch. Ich hab grade im Sommer nochmal die ersten paar Staffeln geschaut und festgestellt, wie gut Akte X damals wirklich war. Doch im Kino funktioniert es einfach nicht mit euch. Der erste Film war gruselig und auch dieser verspätete Neuanlauf hatte eigentlich nichts auf der großen Leinwand zu suchen. Das größte Geheimnis dieses schaumgebremsten Ethno-Abenteuers war: Was hat Chris Carter all die Jahre gemacht, wenn er nach so vielen Jahren diesen öden Heuler präsentiert? In einer Zeit in der Paranoia Konjunktur hatte wie nie zuvor zu den aktiven Zeiten der Serie, fiel Carter nichts besseres ein als ein pädophiler Priester und russiche Experimente? I want to believe, aber das war wirklich ein Griff ins Klo!

Der Tag, an dem die Erde stillstand – Blödestes Remake des Jahres!

Gut der Film hat seine gute Seite: Ich hatte einen Anlaß mir noch einmal das Original anzusehen. Was trotzdem den schalen Beigeschmack hatte, sich das altes Fotoalbum anzugucken, nachdem man sah wie ein Hund an die Familiengruft gepisst hat. Mag auch der alte Film von christlichem Subtext durchdrungen sein und mit seiner Aussage “Wer den größeren Knüppel hat legt die Regeln fest” zumindest fragwürdig erscheinen – er ist in jedem Fall sympathischer, unterhaltsamer und diskussionswürdiger als diese fußlahme Reinkarnation mit Keanu Reeves als muffeligem Aushilfsjesus, der uns halbgare Ökomessages aufzwingen will. Schlechte Dialoge, schlechte Effekte, das unausstehliche Gör von Will Smith und ärgerliche spirituelle Symbolik machen diesen Film zu einem Totalausfall!

Hier gibt es auch noch weitere Rückblicke:
Filmjahr 2008: Annas Tops
Filmjahr 2008: Annas Flops
Filmjahr 2008: Batzmans Highlights
Filmjahr 2008: Ines und ihr Supermann
Filmjahr 2008: Ines und die Jungsfilme
Filmjahr 2008: Die Hollywood-Seuchen
In Memoriam 2008: Wir erinnern uns an …

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