Weiter geht's mit meinem Best Of hier auf Moviepilot. Zum Anfang dieser Ausgabe möchte ich es so handhaben wie Watchmojo (Ich bin mir sicher, fast jeder von euch kennt diesen Kanal) und ein paar Filmen nennen, die es nicht auf diese Liste geschafft haben.
Honorable Mentions:
The Dark Knight (Christopher Nolan, 2008)
Das Boot (Wolfgang Peterson, 1981)
Es war einmal in Amerika (Sergio Leone, 1984)
Das Appartement (Billy Wilder, 1960)
Die sieben Samurai (Akira Kurosawa, 1954)
Platz 20: L.A. Confidential (Curtis Hanson, 1997)
WOW. 1997, als der Noirfilm schon so gut wie tot war, zauberte Curtis Hanson ein wahres Meisterwerk des Gangsterfilms auf die Leinwand. Kevin Spacey als Jack Vincennes, Russell Crowe als Bud White, Guy Pearce als Ed Exley und Kim Basinger als Lynn Bracken trumpfen in ihren Rollen einfach nur auf. James Cromwell, der König der Nebendarsteller, füllt seine Rolle grandios aus und die Musik, welche sich auf düstere Jazz-Stücke beschränkt, passt perfekt zum Geschehen. Aber am meisten Ehre und Respekt gebührt den Drehbuchautoren Curtis Hanson und Brian Helgeland. Wie sie aus dem verschachtelten und hochkomplexen Buch, von meinen Lieblingsautor James Ellroy, den Kern herausschälen, eigene Ideen mit einbringen, aber den Geist der Vorlage nie aus dem Sinn verlieren, DAS ist für mich großartiges Drehbuchschreiben. Und, oh Mann, habe ich jetzt wieder Bock darauf das Buch zu lesen und den Film zu sehen.
Platz 19: Das Fenster zum Hof (Alfred Hitchcock, 1954)
Alfred Hitchcock ist ja bekannt als einer der besten Regisseure aller aller Zeiten und, nun ja, wenn man sieht, was für tolle Meisterwerke er geschaffen hat, könnten die ganzen Lobeshymnen wohl Recht haben. "Das Fenster zu Hof" ist zweifelsfrei einer seiner allerbesten. Gekonnt kitzelt Hitchcock den Voyeur in uns allen hervor, da man zu jeder Sekunde an den Machenschaften in einem Hinterhof in New York interessiert ist. Jede Wohnung hat ihre eigene interessante Geschichte, zweifelsohne verfolgt man die Geschichte rund um den Fotografen, der an den Rollstuhl gefesselt ist, am gespanntesten. James Stewart spielt L.B. Jeffries der, durch einen Unfall auf der Rennbahn, für eine gewisse Zeit im Rollstuhl sitzt und mit einem Fernglas, aus der Langeweile heraus die Nachbarn beobachtet. Er glaubt zu wissen, dass in einer der Nachbarwohnungen ein Mord geschehen ist. Hier wird die Spannung langsam aufgebaut. Das ist auch gut so, weil man sich dadurch mehr auf die unterschiedlichen Charaktere konzentrieren kann. Wenn der Film das Tempo in der letzten halben Stunde nochmal gehörig anzieht und man vor Spannung den Atem anhält, dann ist einem klar, wieso Hitchcock der "Master of Suspense" ist. Wohl einer seiner unterhaltsamsten Filme und, wie schon gesagt, einer seiner Besten.
Platz 18: Einer flog über das Kuckucksnest (Milos Forman, 1975)
Filme, die einen umhauen, die einen mit offenen Mund zurücklassen, weil man so in die Geschichte, in die Figuren eingetaucht ist. Es gibt nur wenige Filme, die sowas bei mir erreichen. "Einer flog über das Kuckucksnest" gehört auf alle Fälle in diese Rubrik. Jack Nicholson, in seiner besten Rolle, spielt den freiheitsliebenden und aufmüpfigen R.P. McMurphy, einen Mann der, aufgrund der Verführung einer Minderjährigen, lieber in die Irrenanstalt als in ein Gefängnis geht. Sein Gegenpart, der der bösartigen Schwester Ratchett, wird herausragend gespielt, aber auch alle anderen Schauspieler leisten einen fulminanten Job. Ein Film der beim Zuschauer so vieles auslöst: Schmerz, Schock, Entsetzen, aber auch Lachen und zum Ende hin kommen einem die Tränen nah. Milos Inszenierung macht daraus ein Meisterwerk sondersgleichen. Die Musik ist nie aufdringlich, sondern immer passend und dem Gezeigten nahe. Kurz gesagt: Einer der ganz großen Filme des 20. Jahrhunderts.
Platz 17: Der unsichtbare Dritte (Alfred Hitchcock, 1959)
Hitchcock zum zweiten Mal in dieser der Top 20 und das zu Recht. Meiner Meinung nach der unterhaltsamste und spaßigste Film von Hitchcock. Von der kongenialen Titelsequenz von Saul Bass bis zur zweideutigen Schlussszene ist hier alles, wirklich ALLES, perfekt inszeniert worden und man sitzt gebannt vor dem Bildschirm, um zu erfahren, was denn mit dem Hauptprotagonisten als nächstes passiert. Cary Grant als Roger O. Thornhill ("Was bedeutet das O in ihrem Namen?" "Nichts."), Eva Marie Saint als Eve Kendall, James Mason als Vandamm, einfach alle trumpfen in ihren Rollen auf. Eine der abenteuerlichsten Filmmusiken, eine waghalsige Inszenierung die von einem Höhepunkt zum Nächsten zu springen scheint und Szenen, die für die Ewigkeit sind (Maisfeld-Sequenz, ...), machen diesen Geniestreich ohnehin zu einem Meisterwerk.
Platz 16: Der mit dem Wolf tanzt (Kevin Costner, 1990)
Ein wahrer Ausnahmefilm, Kevin Costners Bester, ein Westernmeisterwerk und wahrscheinlich einer DER Filme der 90er, Filme denen es an nichts fehlt. Kevin Costner hat einfach auf alle Konventionen geschissen und in einem ruhigen Tempo, das jedoch zu keiner Minute langweilig ist, mit glaubwürdigen Charakteren (fast alle sind echte Ureinwohner Amerikas) und mit auf Indianisch mit Untertiteln einen der besten Western aller Zeiten abgeliefert. Die Darsteller sind allesamt grandios und authentisch, die Inszenierung außergewöhnlich gut (man denke nur an die Büffel-Szene) und das Ende zutiefst traurig. Nebenbei halte ich die Filmmusik, nach der von "der Herr der Ringe", für die beste, größte, emotionalste und packenste aller Zeiten. Tja, mehr lässt sich zu diesem Film auch nicht weiter sagen, außer vielleicht: Anschauen, denn so einen Film gibt es nur einmal.
Platz 15: Casablanca (Michael Curtiz, 1942)
Filme zu lieben, das heißt "Casablanca" zu lieben, ihm einen Schrein zu bauen, weil man ihn so sehr verehrt, ihn so sehr LIEBT. Denn dieser Film, das ist Hollywood pur. Da ist Romantik, da ist Spannung, da ist Ungewissheit, da ist einfach ALLES. Kultige Filmzitate, das wohl mit beste und romantischste Drehbuch aller Zeiten, tolle, sympathische Charaktere, ein unvergesslicher Song und ein hochemotionales Ende. Mehr will ich hier wirklich nicht sagen/kann ich nicht sagen. Einfach DER perfekte Liebesfilm. Einer der wenigen PERFEKTEN Filme.
Platz 14: Das Imperium schlägt zurück (Irvin Kershner, 1980)
Was für ein Film. Schon als Kind war ich begeistert von dem Kampf Gut gegen Böse in einer weit, weit entfernten Galaxie. Und so bin ich es auch heute noch, wenn Luke in der Höhle gefangen ist, die Rebellen eine epische Schlacht gegen das Imperium antreten, Der Falke bei einer rasanten Verfolgungsjagd Vader davonkommt und wenn diese große Geschichte ihr vorzeitiges Ende in DER Auflösung der Filmgeschichte findet (Keine Angst, ich spoilere nicht obwohl den eh jeder kennt.:D). Die Musik ist bombastisch und toll vertont worden von Williams, die Action tobt, die Spannung ist atemberaubend und all das nimmt ihr Ende in dem, was für mich Star Wars ausmacht: Der Kampf zwischen Darth Vader und Luke Skywalker. Dieser epische Kampf hat einfach ALLES, wofür Star Wars lebt: Furiose Kampfszenen, kaum auszuhaltende Spannung, eine PERFEKTE Musikuntermalung, emotionalenDialogen und....DARTH VADER, einer der besten Charaktere der kompletten Filmgeschichte.
Platz 13: Psycho (Alfred Hitchcock, 1960)
Der König aller Horrorfilme. Der König aller Psychothriller. Hitchcock zum letzten Mal in dieser Liste und das mit seinem besten und wahrhaft größten Film. Große Darstellerleistungen geben sich hier die Hand, am meisten beeindruckt dabei Anthony Perkins als Norman Bates. Zu Anfangs ist man ganz auf seiner Seite, je mehr man dem Ende aber entgegenschreitet, desto mehr hegt man Verdacht gegen diese Person. Und wie Perkins diese Rolle ausfühlt, ist einfach nur PERFEKT und sein Blick am Ende....man möchte sich ihn einrahmen, so sehr geht er unter die Haut. Ach ja, natürlich darf man wohl den berühmtesten Mord aller Zeiten nicht vergessen, der mit seinen vielen Cuts Filmgeschichte schrieb. Genau wie dieser Film.
Platz 12: GoodFellas - Drei Jahrzehnte in der Mafia (Martin Scorsese, 1990)
Scorseses wahres Meisterwerk. Kein Film vom großen Meister hat mich so in den Bann gezogen, so unfassbar mitgenommen. Robert De Niro und Ray Liotta grandios in ihren Rollen, aber das eigentliche Monster hier ist Pesci. Sein kaltblütiger und labiler Killer ist das wahre Glanzstück in der Darstellerriege. Ein verdienter Oscar, Herr Pesci. Und wie immer in einem Scorsesefilm ist die Musikauswahl toll gelungen (Am besten dabei die Musik beim Copa Cabana Club und als Tommy in der Bar total durchdreht). Die Kamera ist phänomenal, vor allem beim Copa Cabana Club, wenn die Kamera 4 Minuten lang durchgängig ohne Schnitt läuft. SO, nur SO, geht Mafiameisterwerk.
Platz 11: Lawrence von Arabien (David Lean, 1962)
Wenn sich ein Film episch nennen darf, dann dieser. Lange bevor computergenerierte Effekte weite Welten erschaffen konnten, schaffte Lean das Unmögliche und erzählt eine phänomenale Geschichte in tollen und einzigartigen Bildern. Maurice Jarres ehrfuchteinflösende Musik, die BRILLANTE Kamera von Freddie Young (Wirklich, mit die besten Bilder, die ich je in einem Film bewundern durfte.) und eine Darstellerleistung zum Niederknien. Peter O'Toole hätte alle Preise dieser Welt bekommen sollen/müssen. Denn wie er diese Rolle verkörpert, meine lieben Filmfreunde, DAS ist Schauspielkunst. Aber auch die anderen Darsteller (Alec Guinness, Omar Sharif und Anthony Quinn) sind absolut grandios. Ein wahres Meisterwerk, ein Geniestreich und obendrein ein JAHRHUNDERTFILM!