Air Bud - Der beste Sportsfreund des Menschen

17.06.2014 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Air Bud spielt Fußball.
Disney Studios
Air Bud spielt Fußball.
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Die Hunderasse des Golden Retriever ist inzwischen hoffnungslos überzüchtet. Dieser athletische Vertreter nicht. Er spielt Basketball, Baseball, Football und Fußball. Das Airbud-Franchise ist ein glänzendes Symbol für die Dickfelligkeit 1990er Jahre.

Der Spieler mit der Nummer neun auf dem blauen Trikot setzt zum Sprung an, der Ball vollführt eine perfekte Parabel Richtung Korb und landet im Netz, auf der Tribüne feiert die Familie, auf der Anzeigetafel wächst der Punktestand in Zeitlupe um zwei weitere an, beim Jubellauf wogt das güldene Fell des erfolgreichen Schützen im Wind. Buddy ‘Air Bud’ hat getroffen. Wie schon so oft in dieser Saison ist er der Erfolgsgarant, die Geheimwaffe, so gefährlich mit der Schnauze wie Kobe Bryant mit den Händen und dabei gnadenlos effektiv. Die Teamkollegen freuen sich mit ihm, tätscheln das frisch gestriegelte Fell.

Warum kein Golden Retriever?
Im Jahr 1997, quasi auf dem Zenit der Disney-Direct-to-Video-Produktion, erobert Air Bud – Champion auf vier Pfoten das Spielfeld, und als erstes Kapitel dieses aberwitzig grotesken Franchise die Leinwand. Zur Erinnerung: 1997, das war das selbe Jahr, in dem Aliens, Zeichentrick-Hasen, Schweine, -Katzen, – Kücken und -Jäger in Space Jam um ihre Freiheit spielten. Basketball spielen durfte damals, im letzten Drittel der Michael ‘Air’ Jordan-Ära, nun mal alles und jeder – warum dann kein Golden Retriever?

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Eingebettet ist die Titelfigur in eine Familiengeschichte des vom Überschuss geplagten Prä-9/11-Wohlstandsnordamerikas. Der Vater von Josh Tramm (Kevin Zegers) stirbt, gemeinsam mit seiner Mutter zieht Josh in einen ruhigen Vorort Kanadas. Die Leidenschaft für das Basketballspiel hat er begraben. Ausgebuddelt wird sie erst wieder durch einen auf Kunststücke trainierten Golden Retriever, der einem Clown entwischt ist. Aber wie kommt ein Drehbuchautor nun auf die derartig abseitige Idee, jenen Golden Retriever Basketball spielen zu lassen, in einem Team zudem, das ansonsten ausschließlich aus Menschen, Zweibeinern, besteht?

Apportieren und Abfangen
Air Buds Leidenschaft für Ballsportarten ist an sich nur die Professionalisierung des bewährten Hol-das-Bällchen-Spiels. Ein Hund ist versessen auf Bälle, Apportieren ist das Größte. Auch der weise Coach der Schulmannschaft (Bill Cobbs) hat das verstanden. Dieser Hund liebt ganz einfach das Spiel, erklärt er dem immer noch blockierten Josh. Die sportlichen Fähigkeiten Airbuds sind im Grunde ein Gimmick. Sie beschränken sich darauf, einen zentimetergenau servierten Pass in der Luft mit der Schnauze anzustoßen und ihn, von Gegenspielern unbedrängt, aus zwei Metern Entfernung in den Korb zu befördern, abzustauben. Zudem versteht Air Bud es, wie jeder andere Hund auch, einen von A nach B gespielten Ball abzufangen, getrieben von der puren Leidenschaft für das Spiel und die Jagd. Schnitttechnisch ist es ein Kinderspiel, einen Hund erfolgreich Basketball, Fußball und Baseball spielen zu lassen. Und beim Gegner stiftet Air Bud ohnehin mit seiner schieren hechelnden Anwesenheit vorteilhafte Verwirrung.

Air Buddy – der beste Freund des Menschen
Aber viel besser, effektiver ist Air Bud darin, ein Freund zu sein. Übersetzt bedeutet Buddy, im englischsprachigen Raum ein beliebter Name für Hunde, ja schlicht Kumpel. Im ersten Film der Reihe dient seine Anwesenheit in erster Linie dazu, einem mental labilen, seit dem Tod seines Vaters sozial verschlossenen Jungen über eine schwere Zeit hinweg zu helfen. Haustiere können das. Sie können Schmerz lindern und Schmerz auslösen – mit ihrem Dahinscheiden, womit sie in den meisten Fällen dem jugendlichen Halter zuvorkommen, dienen sie gar als pädagogisches Instrument, das Kind auf künftige, menschliche, schwerer wiegende Verluste vorzubereiten. Der Filmhund Air Buddy, der Air Bud nur im ersten der fünf Filme verkörperte, verstarb ein Jahr nach der Premiere übrigens infolge eines Krebsleidens.

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Ein Hund für alle Bälle
Ziemlich typisch für Disney-Verhältnisse ist indes die auf Air Bud – Champion auf vier Pfoten folgende, über den Home-Video-Markt hereinbrechende Sequel-Flut. Einfallsreicher werden da nur die Wortspiele in den sich selbst erklärenden Titeln. Im Nachfolger Air Bud 2 – Golden Receiver entdeckt Buddy sein Talent für American Football. In Air Bud 3 – Ein Hund für alle Bälle spielt er Fußball. In Air Bud 4 – Mit Baseball bellt sich’s besser lernt er Baseball und die Titelschreiber, was eine Alliteration ist. Im jüngsten und bis dato letzten Teil der Saga Air Bud 5 – Vier Pfoten schlagen auf wird der Volleyball gepritscht. Bis zum letzten Kapitel ist zudem stets Kevin Zegers als Herrchen Josh Tramm dabei. In der Bildergalerie seht ihr die verschiedenen hundekörpergerechten Trikots der polyvalenten Schlabberschnauze mit dem goldenen Fell.

Aber sollten alle Sportvereine sich jetzt pelzigen Randgruppen öffnen? Na klar. Wenn sie gut genug sind und alle anderen Teammitglieder in den Schatten stellen, warum nicht? Denn wenn Air Bud loslegt, sehen die Gegner nur noch Sabberspuren. Doch geht die Teilnahme eines Hundes an einem Schülerbasketballspiel rechtlich und moralisch eigentlich in Ordnung? Als Air Bud im entscheidenden Spiel der ‘Timberwolves’ eingewechselt werden soll, stellt der Schiedsrichter großherzig fest, im Regelbuch stünde ja nichts davon, dass es einem Hund verboten wäre, eingewechselt zu werden, genauso wenig einer Katze, einem Triceratops oder einem Schaukelstuhl. Buddy gewinnt als Joker, als Geheimwaffe dieses letzte entscheidende Spiel für seine Mannschaft, stupst Ball um Ball in die Maschen, die entscheidenden Punkte jedoch wirft Josh, dem Buddy wieder Mut gemacht, dem er die Lust aufs Basketballspielen zurück gegeben hatte.

Die Mary Poppins des Ballsports
Das eigentliche Finale von Air Bud – Champion auf vier Pfoten beginnt, als der Clown, der rechtmäßige aber rücksichtslose Besitzer Buddys, der ihn vor einer schreienden Horde Kinder auftreten ließ, seinen Hund zurückfordert. Die Sache geht vor Gericht, Buddy bleibt bei Josh, der Clown geht ins Gefängnis und Buddy weiter Gassi in den kanadischen Vororten, wartet nur auf die nächste Mannschaft, die er beglücken kann, wie eine Mary Poppins des Ballsports mit kalter Hundeschnauze. In dem Sinne: Go, Air Bud, Go.

In welchen Sportarten könnt ihr euch Air Bud sonst noch vorstellen?


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