Wir verzichten heute Mal auf Sprüche über Eier und Häschen und weiß Gott, was für Peinlichkeiten Altherrenwitze sonst noch bereit halten. Stattdessen hoffen wir einfach nur, dass ihr gerade irgendwo mit Tablet oder Laptop im Sonnenschein auf einer Wiese liegt und die Feiertage genießt, während ihr unseren neuesten Fragebogen von laurens.schreiht auspellt. Solltet ihr euch noch nicht mit Eierlikör in die Besinnungslosigkeit gestößchet haben, oder die drölfte Bibelverfilmung keinen Reiz mehr ausüben (wir verzichten mal auf Spoiler), dann könntet ihr eigentlich noch ein wenig in der Sonne liegenbleiben und selbst einen Fragebogen beantworten - alle Fragen (und die Anleitung) findet ihr in diesem Artikel. Wenn ihr fertig seid, schickt die Antworten einfach an Kängufant und einer der kommenden Sonntage gehört euch! Frohe Ostern, ihr Fragebogenhüpfer!
Was ist deine erste Erinnerung an Film, Kino oder Fernsehen? Womit fing alles an?
Meinen ersten Kinobesuch feierte ich kurz nach meinem 10. Geburtstag mit dem pixarschen Animationsfilm Ratatouille. Meine Mutter und ich waren damals, da es eine Art Wiederholungsphase einige Monate nach der tatsächlichen Kinolaufzeit war, komplett allein im Saal, sodass ich schon früh jeden Platz einmal ausprobieren konnte und somit direkt wusste, wo ich am liebsten sitze... was sich bis heute nicht geändert hat. Damals war ich von dem Film natürlich hin und weg, und meine Begeisterung hielt auch für einige Monate an, bis ich den Film plötzlich, ohne ihn noch einmal zu sehen, gar nicht mehr mochte... Erst als einige Jahre später eine neue (bis heute anhaltende) Phase des besonderen Interesses an Animationsfilmen begann, kam ich dazu, mir Ratatouille noch einmal anzuschauen und ihn wieder voll und ganz in mein Herz zu schließen.
Vorfreude ist die schönste Freude: Welcher Film war so gehypt, dass deine ganzen Hoffnungen von vornherein dazu verdammt waren, enttäuscht zu werden? Oder hat ein Film tatsächlich Wort gehalten?
Der Hobbit: Eine unerwartete Reise und Man of Steel waren zwei Kandidaten, bei denen mich die Trailer (bei Man of Steel besonders der erste Teaser) unfassbar heiß gemacht haben, zu dem wurde der eine von Christopher Nolan produziert, während der andere eine Rückkehr nach Mittelerde bot. Für mich mit die besten Voraussetzungen! Leider hielten beide Filme nicht meinen Erwartungen stand, Der Hobbit enttäuschte mich beim ersten Kinobesuch enorm, mit weiteren Sichtungen, einschließlich der fehlenden hohen Erwartung, stieg er in meinem Ansehen und gehört noch immer zu meinen gern gesehenen Filmen. Man of Steel fand ich dagegen nach dem unmittelbaren Kinobesuch für sehr gut, mit etwas Abstand wurde er für mich jedoch immer schlechter, was überwiegend an der endlosen ermüdenden Durch-die-Hochhäuser-Prügel-Sequenz liegt. Als ich den Film noch einmal anschaute, übersprang ich einfach die letzten dreißig Minuten, wodurch ich ihn wieder genießen konnte.
Affirmative, Doctor:
Welches Filmtier oder -wesen hättest du am liebsten als Haustier
oder Gefährten oder ständig irgendwo um dich rumwuseln? Und warum?
Rowdy aus Scrubs - Die Anfänger.
Noch Fragen?
Musicbox: Welcher Film
ist musikalisch deiner Meinung nach am passendsten ausgestattet? Oder
andersherum - bei welchem passt das überhaupt nicht zusammen?
Tron Legacy. Eigentlich
gefällt mir der Film nicht sehr gut, stattdessen kann ich den
Soundtrack genug loben. Die elektronischen Stücke von Daft Punk
funktionieren im Film perfekt, eigenen sich aber auch als Untermalung
der Landschaft bei einem Spaziergang. In diesem Fall ist der
Soundtrack sogar tatsächlich um Längen besser als der Film, passt
aber zu 100% zur Optik.
Das Buffet ist
eröffnet: Story? Tiefgang? Schauspiel? Optik? Spannung? Was davon
ist dir am wichtigsten? Oder etwas ganz anderes?
Klar, mir sind alle diese
Aspekte wichtig, wobei die Prioritäten natürlich von Film zu Film
bzw. von Genre zu Genre variieren. In letzter Zeit ist mir jedoch
aufgefallen, dass ich einen besonderen Wert auf die Optik lege, d.h.
stimmige Farbgebung und schöne Kameraeinstellungen. Dabei ist mein
Favorit das große, bombastische Bild, welches für die Leinwand
geschaffen wurde, also häufige Panoramaaufnahmen und Totale. Ein
gutes Negativbeispiel aus jüngster Vergangenheit ist für mich der
Trailer des neuen Captain Americas Civil War. Die hier
gezeigten Bilder sind für mich in keinem Moment ästhetisch,
bombastisch oder irgendwie erinnerungswürdig. Anders war es bei
Star Wars: Episode VII - Das Erwachen der Macht, wo ich mir häufig wünschte, bestimmte
Einstellungen würden etwas länger dauern. Dieses Kriterium erfüllte
daraufhin The Revenant - Der Rückkehrer mit Bravour. Ein vielversprechender
Kandidat in meiner Noch-anzuschauen-Liste ist in dieser Hinsicht Macbeth.
Wenn ein Film nun also mit einer tollen Optik trumpfen kann, braucht er eine packende Story. Sie muss nicht zwingend 'spannend' sein, sie muss mich nur bei der Stange halten können. Wenn sie dann auf noch Tiefgang und tolle Charaktere (welche von ebenso guten Schauspielern verkörpert werden) vorweisen kann, ist der Film schon fast perfekt.
Die letzte, aber nicht außer acht zulassende Zutat, ist ein guter passender Soundtrack.
Und erst wenn ein Film all diesen Ansprüchen gerecht wird, ist er: Der Film.
And the Oscar... sollte
sich was schämen, immer noch keine Kategorie dafür zu haben, denn
manche davon sind echte Kunstwerke: Was ist die beste
Titelsequenz/die besten End Credits, die du je gesehen hast?
Passend zum Thema Optik:
Die Titelsequenz von Watchmen - Die Wächter ist in meinen Augen die beste
Titelsequenz, die ein Film je zustande gebracht hat. Und das behaupte
ich zu einer Zeit, in der wir schon zig tolle Bond-Intros gesehen
haben und auch die Fernsehlandschaft ihrer Kreativität freien Lauf
lässt (z.B. Game of Thrones). Doch Watchmen weist einen so
grandiosen Look auf, begleitet von Bob Dylans The Times Are A
Changin, dass sowohl der Flair der damaligen Zeit, der als auch
die Grundstimmung des gesamten Films widergespiegelt werden. Kann ich
mir immer wieder ansehen.
Die besten End Credits haben meistens Animationsfilme, ansonsten würde ich Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs sagen.
Deine Top7
Lieblingsenden? (Enthält SPOILER!)
Wodurch
wird ein Ende überhaupt gut? Und was ist genau das Ende? Der finale
Kampf, oder alles was danach passiert? Für mich ist das Danach
meistens das Spannendere, weshalb mich Filme, die nach der Lösung
ihres gestellten Problems ohne weitere Folgen oder zumindest
Reflexionen enden, häufig enttäuschen. Ist der Abschluss jedoch
schön inszeniert und mit der richtigen Musik unterlegt (ja, die
richtige Musik am Ende eines Films hat für mich eine besondere
Wichtigkeit), hilft er manchmal sogar, über Schwächen des Filmes
hinwegzusehen, wie es für mich beim letzten Teil der Hobbit-Trilogie der Fall war.
Platz
7:
Das
Ende von Silver Linings ist kitschig. Aber gleichzeitig auch
eine Parodie auf den Kitsch der ganzen schnulzigen Happy Ends. Und
zudem doch erfrischend leicht und herzerwärmend. Es ist sehr
menschlich. Und so konnte ich den Moment, den der Film kreiert,
nachvollziehen. Ein kleines, aber sehr feines Ende.
Platz
6:
Harry Potter und der Halbblutprinz beendet mit seinem Schluss die
Schulzeit von Harry, Ron und Hermine und somit die Hogwarts-Ära.
Dafür schlägt es jedoch das finale Kapitel auf. Für Fans ist es
einer der emotionalsten Momente der Harry Potter-Reihe. Sowohl das
Bild des fallenden Dumbledore, als auch das Abschied nehmen der
Lehrer und Schüler, indem sie mit ihren erleuchteten Zauberstäben
das dunkle Mal vom Himmel vertreiben, sind mir im Kopf geblieben.
Platz
5:
Sherlock: Der Reichenbachfall ist für mich der Höhepunkt der Serie Sherlock.
Und das Ende spielt dabei eine maßgebliche Rolle. Der ganze Film
arbeitet, genau wie Sherlocks Gegenspieler Moriarty, auf diesen
Moment hin und wer mit den Büchern vertraut ist, wusste schon beim
Titel, wie es ausgehen wird. Dennoch schaffte es diese Episode mich
am Ende sowohl zu überraschen als auch eine tolle Spannung
aufzubauen. Ich war kurzzeitig sprachlos, wollte dann aber
schnellstmöglich wissen, wie es weitergeht.
Platz
4:
Wer
kennt es nicht, das nicht endenwollende Ende des dritten Herr der
Ringe-Films Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs!!! Doch so häufig es parodiert wird, so schön fand
ich es... also SEHR! Es nimmt sich die Zeit, die es braucht, um diese
ohnehin schon lange Geschichte zu Ende zu erzählen und dem Zuschauer
möglichst alle Wünsche zu erfüllen. An dieser Stelle möchte ich
auch die Enden der anderen Herr der Ringe-Filme und sogar die
der Hobbit-Filme lobend erwähnen, da sie für ihren
vorangegangenen Film immer einen würdigen Abschluss finden, dabei
aber die Lust auf den nächsten Teil nochmal steigern.
Platz
3:
Das
Ende des ersten Tribute von Panem-Films, Die Tribute von Panem - The Hunger Games. Hierbei zähle ich den
Anfang des Endes ab dem Moment, in dem Katniss und Peeta die
Hungerspiele gewinnen und von einem Hovercraft abgeholt werden. Für
mich war hierbei besonders die Nutzung des Songs Marissa's
Flashback von den Chemical Brothers bezeichnend, da die
elektronischen Klänge ein (für mich) Gänsehaut erregendes
Gesamtbild schufen, welches ich mir immer wieder gerne anschaue. Auch
der anschließende, tatsächliche Schluss gefällt mir, trotz allen
Kitsches, sehr gut.
Platz
2:
Die
Enden der Christopher Nolan-Filme Prestige - Die Meister der Magie, Memento und (welche ich nun alle in
diesen einen Platz stecke, damit in der Liste noch Raum für die
anderen Enden bleiben konnte!!!). Zwei davon konnten mich mit ihren
toll inszenierten und überraschenden Plottwists begeistern, die
anderen beiden haben es geschafft, durch ihre fantastische
Dramaturgie und den perfekten Einsatz von Hans Zimmers sagenhaften
Soundtrack einen Abschluss zu bieten, der einem im Kopf bleibt und
den man sich gerne häufiger ansieht.
Mein Finale:
Scrubs. Das finale Finale der achten Staffel. Hat hier jemand 9. Staffel gesagt? Tut mir Leid, aber es gibt keine 9. Staffel... Dafür aber acht Staffeln, acht großartige (wenn auch mit der Zeit leicht nachlassende) Staffeln einer einfach nur wunderbaren Serie, die mit ihrem Finale, welches zwei Episoden umfasst, (fast) ihren absoluten Höhepunkt erreicht. Und dann so gütig ist, sich mit diesem fulminanten Abschluss auch endgültig zu verabschieden...*hust*... Und dieses Finale welches sich um JD's letzten Tag am Sacred Heart dreht ist so emotional vollgepackt UND gibt dem Zuschauer noch einmal all' die Momente, die er sich gewünscht hat, um dann mit den einfachen Worten „Gute Nacht!“ des Showrunners Bill Lawrence und der Titelmelodie Superman von Lazlo Banes zu enden. Das perfekte Finale für diese fantastische Serie.