Die Internationalen Filmfestspiele von Locarno sind Tradition. Seit 1946 werden dort jedes Jahr neue Entdeckungen aus der Welt des Kinos vorgestellt und auch dieses Jahr bot das Festival viele spannende Stunden im Dunkeln. Der Fokus liegt auf Independent- und Arthouse-Produktionen aus aller Welt. Insgesamt 17 Filme liefen im Rahmen des Wettbewerbs, von denen der beste mit dem begehrten Goldenen Leoparden ausgezeichnet wurde.
Dieses Jahr wurde diese Ehre einem philippinischen Historiendrama zuteil. Von dem, was war (OT: Mula Sa Kung Ano Ang Noon) von Regisseur Lav Diaz (Melancholia, Death in the Land of Encantos) schildert die schlimmen Auswirkungen der Diktatur von Ferdinand Marcos auf den Philippinen in den 1970er Jahren. Mit einer Laufzeit von 338 Minuten ist der Film ein harter Brocken, doch es gelang ihm, die Jury zu überzeugen: "Zeit und Raum existieren in Mula Sa Kung Ano Ang Noon nicht. Wir werden, trotz der Länge des Films, mit einem konstanten Aufbruch konfrontiert. Eine wahrhaftige Kino-Erfahrung." (via Cineuropa )
Der Spezialpreis der fünfköpfigen Jury (darunter der deutsche Regisseur Thomas Arslan) unter der Präsidentschaft von Gianfranco Rosi ging an den amerikanischen Filmemacher Alex Ross Perry für sein Schriftsteller-Drama Listen Up Philip. Der Filmemacher Pedro Costa aus Portugal wurde als Bester Regisseur ausgezeichnet. Er inszenierte das politische Drama Cavalo Dinheiro (Pferdegeld). Die Schauspielpreise gingen derweil an den Russen Artem Bystrov für The Fool (Der Idiot) und die Französin Ariane Labed aus Fidelio, l'odyssée d'Alice (Fidelio, die Odyssee von Alice).
Für eine vollständige Liste der Gewinner solltet ihr die offizielle Website des Festivals ansteuern. Insgesamt wird die 67. Edition des fünftältesten Filmfestivals der Welt als eine erfolgreiche, vielschichtige Feier der filmischen Kunst, mit einem würdigen Gewinner, betrachtet.
Würdet ihr euch den 338-minütigen Gewinner des Goldenen Leoparden ansehen?